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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4010-303

Gebietsname:

Brunnen Meyer

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

2 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Coesfeld

Kurzcharakterisierung:

Der Brunnen Meyer, ein herausragendes und über die Landesgrenzen hinaus bedeutsames Fledermausquartier, liegt auf dem Höhenrücken der vorwiegend aus Kalksandstein und Mergel aufgebauten hügeligen Baumberge am Rande des Kernmünsterlandes, im Bereich der Stever Berge. Es handelt sich um einen Tiefbrunnen (ca. 60 m tief). Der Brunnen befindet sich in einem soliden Brunnenhaus neben einer alten Hofanlage. Das Gehöft ist von Buchenaltholz umgeben, das sich in die angrenzenden Stever Berge fortsetzt.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Der Brunnen Meyer nimmt unter den Fledermausquartieren Nordrhein-Westfalens eine herausragende Stellung ein. Der Brunnen wird nachweislich seit mindestens 130 Jahren von Fledermäusen genutzt. Es sind nahezu ganzjährig Fledermäuse vorhanden, der Brunnen dient insbesondere als Zwischen-, Paarungs- und Winterquartier. Aktuell fliegen den Brunnen jährlich mehr als sechshundert Tiere an. Der Brunnen hat einzigartige Bedeutung als "Drehscheibe" für den Fledermauszug und stellt eines der größten Überwinterungsplätze in der Westfälischen Bucht. Von den 10 Arten, die den Brunnen als Quartier nutzen, sind insbesondere die in hoher Anzahl vertretenen Teich- (über 40 Tiere) und Bechsteinfledermäuse (über 30 Tiere) hervorzuheben. Die Sommerlebensräume der Teichfledermaus liegen vor allem in den Niederlanden, so dass dem Quartier eine überregionale Bedeutung zukommt. Auch der angrenzende Wald ist bedeutsam für Fledermäuse: Er ist Jagdgebiet z.B. für Rauhhaut- und Breitflügelfledermaus, auch wurde hier ein Paarungsquartier des Großen Abendseglers festgestellt.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Vorrangige Maßnahmen sind der Erhalt des Brunnenhauses mit dem Brunnen und weiterhin die Gewährleistung freien Zugangs für die Fledermäuse zum Quartier (geöffnetes Fenster) sowie der Schutz der Fledermäuse vor möglichen Störungen. Der Brunnendeckel sollte erneuert werden und für Fledermäuse optimiert werden. Der umgebende Wald sollte naturnah bewirtschaftet und die vor kurzem abgeholzten Bereiche mit bodenständigen Laubbäumen wiederaufgeforstet werden. Dem traditionell von Fledermäusen genutzten Brunnen Meyer kommt insbesondere aufgrund seiner großen Bedeutung als "Drehscheibe" für den Fledermauszug eine zentrale Schlüsselrolle im Netz der Fledermausquartiere innerhalb der Westfälischen Bucht zu. Er ist daher ein unverzichtbarer Baustein desselben.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):