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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4202-302

Gebietsname:

Reichswald

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Kartenausschnitt

Fläche:

583 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Kleve

Kurzcharakterisierung:

Das südwestlich von Kleve liegende, von Laubhölzern geprägte Waldnaturschutzgebiet befindet sich auf den Niederrheinischen Höhen, einem aus Schottern und Sanden bestehenden und von Sandlöss überlagerten Stauchendmoränenwall glazialen Ursprunges. Die Waldbestände unterschiedlichen Alters werden überwiegend von Rot-Buchen dominiert, in Teilbereichen finden sich jedoch noch hohe Anteile von Trauben- und Stieleichen. Auf Teilflächen stocken auch Nadelholzforste. Der zentrale bzw. nördliche Bereich sowie das östliche Teilgebiet wird großflächig von älteren Eichen-Buchen-Beständen eingenommen. Diese weisen durchweg ein starkes Baumholz auf und erreichen Wuchshöhen von 25-30 m. Bereichsweise ist auch Buchen-Naturverjüngung stark vertreten. Als Kernzellen für eine natürliche Waldentwicklung befinden sich in den eben erwähnten Bereichen auch die Naturwaldzellen "Geldenberg" und "Rehsohl" mit einer Größe von rd. 22 ha und 27 ha. Wie im Umfeld handelt es sich hier um ungleichaltrige etwa 100- bis fast 200-jährige Mischbestände aus Buche und Traubeneiche. Die Krautschicht ist wie auch in anderen Teilbereichen des Biotopkomplexes im großen und ganzen nur gering entwickelt und weist nur an lichteren Stellen des Buchenwaldes oder in den ohnehin stärker lichtdurchfluteten Eichen-Beständen höhere Deckungsgrade auf. Hier wird sie von säuretoleranten Arten wie Draht-Schmiele, Adler-Farn und an pseudovergleyten Stellen von Pfeifengras dominiert. Der südwestliche Teil des Biotopkomplexes wird von älteren Eichen-Buchen-Mischbeständen geprägt, die durch Jung-Buchen-Bestände, Jung-Eichen-Bestände und kleinparzelligen Fichten-und Roteichen-Beständen verbunden sind. Im Gebiet befinden sich einige neu angelegte Kleingewässer, welche als Laichhabitate von Amphibien angenommen werden.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Die Repräsentanz beruht insbesondere darauf, dass es sich hierbei um den größten, weitgehend geschlossenen, überwiegend von Laubhölzern dominierten Altholzbestand im Klever Reichswald handelt, welcher im niederrheinischen Raum eine herausragende Bedeutung einnimmt. Das Waldschutzgebiet beherbergt auch zwei Naturwaldzellen (NWZ "Geldenberg", Abt. 150 A / NWZ "Rehsohl", Abt. 111 A u. 111 B). Hier liegt der Schwerpunkt der ca. 160 bis 200-jährigen Buchen- und Eichenaltbestände, die zudem für den Hirschkäfer von besonderer Bedeutung sind.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Gemäß dem Waldpflegeplan NSG "Geldenberg" bzw. dem LP Reichswald sind die naturnahen Laubwaldbestände (Eiche, Buche) mit ihrem Alt- und Totholzanteil zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die naturnahe Waldbewirtschaftung konzentriert sich hierbei auf die einzelstammweise Nutzung und femelartige Verfügung zur Förderung eines mehrschichtigen bzw. ungleichaltrigen Bestandesaufbaues sowie den mittel, bis langfristigen Umbau der verbliebenen Nadelholzforste teilweise durch Voranbau standortgerechtem Laubholz, wobei hier verstärkt auf die Buchen-Naturverjüngung zurückgegriffen werden soll. Zudem hat die Sicherung der Alt- und Totholzbestände für den Schwarzspecht sowie für den Hirschkäfer Tierart eine große ökologische Bedeutung. Die westliche Anbindung des Klever Reichswaldes an die Waldbereiche der Niederlande schafft in seiner Refugialfunktion einen Biotopverbund über die nationalen Grenzen hinaus.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):