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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4305-301

Gebietsname:

NSG Bislicher Insel, nur Teilflaeche

Gesetzlicher Schutz:

Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB)

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

1002 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Wesel

Kurzcharakterisierung:

Kernstück dieses in der Rheinaue gelegenen Naturschutzgebietes sind der über fünf Kilometer lange Xantener Altrhein mit seinem reichen Spektrum an Wasser- und Uferpflanzengesellschaften sowie die Weichholzauenwälder bzw. deren Entwicklungsstadien. Zahlreiche weitere, aus der ehemaligen Kiesabgrabung hervorgegangene Gewässer, mit z. T. gut ausgebildeter Verlandungszonierung, liegen innerhalb des großen zusammenhängenden Grünlandbereiches in der regelmäßig überfluteten Rheinaue. Feuchtgrünland, z. B. in Form von Flutrasen prägt die tiefgelegenen Bereiche, während z. B. an steilen Prallhängen oberhalb des Rheins artenreiche Magerweiden zur Vielfalt der Lebensräume beitragen. Im Uferbereich sind noch Reste von Weiden- und Eschen-Ulmen-Auwald vorhanden.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

In diesem Gebiet in den Naturräumen Mittlere Niederrheinebene und Untere Rheinniederung kommt nahezu die gesamte Palette auentypischer Lebensräume (u.a. Weichholzauenwaldbestände, Altgewässer, feuchte Hochstaudenfluren, Schlammpionierfluren im direkt angrenzenden Rhein-Fischruhenzonen-Gebiet, Glatthaferwiesen) vor, wobei der Xantener Altrhein als einer der floristisch-vegetationskundlich bedeutendsten Altarme des Niederrheins anzusehen ist. Die hiesigen Seekannenbestände sind die größten in Nordrhein-Westfalen. Im direkt angrenzenden Rhein-Fischruhenzonen-Gebiet befindet sich der Lebensraum der seltenen und gefährdeten Fischarten Bitterling und Steinbeißer. Desweiteren nutzt der Kammolch die Vielfalt aquatisch-amphibischer Biotope im Gebiet. Die Bislicher Insel war erster und dauerhafter Brutplatz des Kormorans im Lande und ist als Rast- und Nahrungsplatz für die arktischen Gänse (Bläß- und Saatgans) und andere Wasservögel von erheblicher Bedeutung. Es ist darüberhinaus Brutgebiet für Schwarzmilan, Wachtelkönig und Rohrweihe. Das Gebiet ist nicht nur als Naturschutzgebiet von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung (mit erheblicher Bundesförderung), sondern spielt als Teil des Ramsar-Gebietes "Unterer Niederrhein" international eine wichtige Rolle.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Neben einem Verschlechterungsschutz sollte das große Entwicklungspotential dieses vielfältigen Lebensraumkomplexes unbedingt genutzt werden. Hier bieten sich besonders die vorhandenen Auenwaldreste an, die als Ausgangspunkt für die Schaffung großflächiger Auen- und Uferwälder dienen können. Auch die Entwicklung und Optimierung einer naturnahen Verlandungszonierung an den verschiedenen Abgrabungsgewässern, partielle Grünlandextensivierung oder die Förderung von Erlen-Weiden-Bruchwald führt zu einer Sicherung und Steigerung der biologischen Vielfalt im Gebiet. Die Bislicher Insel ist ein Kerngebiet des landesweiten Biotopverbundes. Das Gebiet ist Teilfläche des Feuchtgebietes internationaler Bedeutung "Unterer Niederrhein" und bedeutsames Verbundzentrum in der Nord-Südachse des Rheinauenkorridors.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):