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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4317-303

Gebietsname:

Heder mit Thueler Moorkomplex

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

450 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Paderborn

Kurzcharakterisierung:

Es handelt sich um einen strukturreichen Bach-, Flußniederungs- und Niedermoorkomplex im südlichen Ostmünsterland (Obere Lippetalung mit Heder- und Lippeaue) auf kalkreichem Standort u.a. mit Altwässern, Flutrasen, Röhrichten, Kalkniedermoorresten, großflächigen Feuchtgrünlandbeständen, Erlenbruchwäldern und Unterwasservegetation in Fließgewässern. Im obersten Abschnitt der Heder kommen Binnensalzstellen, ein prioritärer Lebensraum, vor.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Der Gebietskomplex zeichnet sich durch großflächige Ausbildungen der Sumpfdotterblumenwiesen in herausragender Vollständigkeit der Artenzusammensetzung mit zahlreichen stark gefährdeten und in NRW vom Aussterben bedrohten Arten aus. Im NSG Hederwiesen befinden sich Wuchsorte des in NRW vom Aussterben bedrohten Platthalm-Quellriedes und im NSG Hederaue sind individuenstarke Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrautes zu finden. Das Gebiet ist überdies bedeutendes Brutgebiet seltener, landesweit gefährdeter Wiesenvögel (z. B. Großer Brachvogel). Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen eines für ganz Nord-Westdeutschland einzigartigen Komplexes der verschiedenen Lebensraumtypen der Binnensalzstellen. Es finden sich neben den eigentlichen Solquellen und ihren Abflüssen auch die Quellen umgebende vegetationsfreie Flächen mit Salzausblühungen im Sommer. Hinzu kommen Salzwiesen und Brackwasserröhrichte Dieser Gebietskomplex ist ein bedeutendes Verbundzentrum im ost-westorientierten Lippeauenkorridor zwischen der Senne im Osten und dem Rhein-Stromtal im Westen und damit im Feuchtwiesennetz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Seine Bedeutung erlangt dieser Bach-, Flußniederungs- und Niedermoorkomplex insbesondere durch das Vorkommen des Lebensraumes "Kalkreiches Niedermoor". Hier wachsen verschiedene, stark gefährdete Kalkniedermoorarten z.B. Echtes Fettkraut, Gefärbtes Laichkraut, Sumpf-Stendelwurz, Floh-Segge. Desweiteren kennzeichnen typische Auenstrukturelemente, wie sie an Gewässern im Naturraum Ostmünsterland typisch sind, z. B. Altwässer, Röhrichte, feuchte Hochstaudenfluren und naturnahe Fließgewässer dieses Gebiet. Der Fluß Heder beherbergt eine artenreiche Unterwasservegetation mit der Hahnenfuß-Berle-Gesellschaft, in der große Bestände des Tannenwedel wachsen. Die Gebiete besitzen eine herausragende Bedeutung als Lebensraum für an kalkreiche Standorte gebundene Pflanzen- und Tierarten. Schließlich handelt es sich um ein bedeutendes Bruthabitat der Rohrweihe in NRW.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Von zentraler Bedeutung ist die Optimierung des Kalkniedermoores und der Fließ- und Stillgewässerstrukturen bzw. deren Verlandungskomplexe (Röhrichte, Seggenriede, Erlenbruch). Desweiteren ist neben der Fortführung der extensiven Grünlandnutzung auf den bestehenden Sumpfdotterblumenwiesen und mageren Mähwiesen, eine Wiederherstellung dieser Grünlandgesellschaften auf bereits intensiver genutzten Standorten erforderlich. Dies soll einer langfristigen Sicherung artenreicher Grünlandbestände und einer im Land stark gefährdeten Wiesenvogelgemeinschaft dienen. Der Erhalt der Binnensalzstellen mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften erfordert im NSG Sültsoid die Fortführung der extensiven Pflege und Nutzung des Grünlandes. Ein randlicher Acker mit Solaustritten ist in extensiv genutztes Grünland umzuwandeln.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):