Inhalt:
Natura 2000-Nr. DE-4320-302
Gebietsname: |
Gradberg |
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Gesetzlicher Schutz: |
Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB) |
Link zur Karte: | |
Fläche: |
779 ha |
Ort(e): | |
Kreis(e): |
Hoexter |
Kurzcharakterisierung: |
Das Gebiet Gradberg umfaßt ein großflächiges zusammenhängendes Buchenwaldgebiet mit einem großen Anteil an naturnahen Beständen.Es liegt südlich von Bad Driburg auf dem südlichen Eggekamm im Übergang zum Oberwälder Land. Der geologische Untergrund besteht überwiegend aus zu Braunerde verwittertem Kalkstein. Aber auch Rendzina, Roter Mergel und Gips kommen vor. Das Gebiet wird von einigen Bachläufen durchgezogen, die meistens die ausgeprägte Fließgewässerdynamik typischer Gebirgsbäche aufweisen. Dort, wo sie Bereiche mit wenig Gefälle durchfließen, haben sich oft breitere Auen ausgebildet und entsprechend lehmig-anmoorige Gleyböden entwickelt. Im Gebiet herrschen Waldmeister-Buchenwälder in verschiedenen Ausprägungen und Altersstufen vor, wobei ältere Bestände insgesamt überwiegen. Diese Wälder sind als Waldmeister- Buchenwald i.e.S. oder Waldgerste-Buchenwald ausgebildet. Daneben wächst kleinflächig auch der Hainsimsen-Buchenwald und auf wenigen, ausschließlich (süd-) westlich exponierten, flachgründigen Hängen der Seggen-Buchenwald. An den Bachläufen wachsen häufig unterschiedlich ausgeprägte, manchmal nur fragmentarisch entwickelte Auenwälder. An den schmalen und meist tief eingeschnittenen Abschnitten ist dieses der Winkelseggen-Erlen-Eschenwald. In den breiteren Tälern mit deutlicher ausgeprägter Aue sind es Hainmieren-Schwarzerlenwald und der Johannisbeer-Eschen-Auenwald. Das Gesamtgebiet Gradberg beinhaltet großflächige Laubwälder mit zum Teil altersheterogener Struktur und vielen naturnahen Beständen. Die unterschiedlichen Ausprägungen der Waldgesellschaften (Subassoziationen, Varianten und Fazies) vermitteln ein gutes Gesambild der Walgesellschaften dieser Region. |
Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind: |
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Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind: |
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Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet: |
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Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus? |
Die Wälder des Gradbergs sind ein überdurchschnittlich großer, zusammenhängender Komplex naturnaher Laubwälder, der nur von wenigen Straßen durchquert wird. Dabei nimmt der für die vorherrschenden Bodenverhältnisse typische Waldmeister-Buchenwald die größten Flächenanteile ein. Er ist gekennzeichnet durch ein vielfältiges Nebeneinander verschiedener Alters- und Sukzessionsstadien. Die älteren, ca 80-120 Jahre alten Bestände weisen einen adäquaten Anteil an Totholz auf. Daneben tritt in vielen Beständen eine intensive Naturverjüngung auf, die besonders hervorzuheben ist, da sie in diesem Gebiet äußerst erfolgreich verläuft. Hier stehen als Überhälter oft Althölzer von 120-150 Jahre Alter. In den Sukzessionsstadien zwischen Altbestand und Naturverjüngungsflächen finden sich unterschiedlich stark ausgeprägte Strach- und Krautschichten, oft auch bedingt durch standörtliche Faktoren. Die Vielfalt dieser, z.T. auch durch vorausschauendes Waldmanagement anthropogen bedingten, Sukzessions-und Altersstadien macht das Gebiet zu einem wertvollen, überwiegend naturnahen und reichhaltig strukturierten Wald-Biotopkomplex. Hinzu kommt noch, dass der als Waldgerste-Buchenwald ausgebildete Teil der Buchenwälder im überregionalen Vergleich als artenreich und gut entwickelt einzuschätzen sind. Weiterhin bedeutsam sind die Bestände des Seggen- Buchenwaldes, der sich hier nahe an seiner nördlichen Verbreitungsgrenze befindet. |
Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen? |
Das vorrangige Entwicklungsziel für das Gebiet "Gradberg" ist die Erhaltung und Förderung der naturnahen Laubholzbestände. Besondere Bedeutung soll dabei die durch naturnahe Waldbewirtschaftung zu erreichende Vielfalt der Alters- und Sukzessionsstadien dieser Wälder erhalten. Durch ein geschicktes Management ist ein Nebeneinander von Waldbeständen in der Optimalphase bis hin zu Altholzbeständen anzustreben. Gleichzeitig ist durch zeitlich entsprechend auseinander gezogene Maßnahmen die erfolgreiche Naturverjüngung in verschiedenen Altersstadien erreichbar. Weiterhin soll durch die naturnahe Waldbewirtschaftung der Flächenanteil der schutzwürdigen Waldgesellschaften weiter erhöht werden. Im landesweiten Wald-Biotopverbundsystem nimmt das Gebiet durch seine Größe und strukturelle Vielfalt eine besondere Stellung in der Region ein. |
Standarddatenbogen: |
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Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen: |
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Kartensatz: |
Der Kartensatz besteht aus einer Karte: |
Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen: |
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Maßnahmenkonzept (MAKO): |
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