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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4413-301

Gebietsname:

Ruhrstau bei Echthausen

Gesetzlicher Schutz:

Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB)

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

110 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Soest

Kurzcharakterisierung:

Nahe der Ortschaft Echthausen wurde die Ruhr Anfang der 40er Jahre des letzten Jahrunderts zum Zwecke der Energiegewinnung angestaut. Gleichzeitig wurde eine Trinkwassergewinnungsanlage in der Talaue errichtet und die Ruhr zu deren Sicherung eingedeicht. Der gesamte innerhalb des Deiches gelegene Talauenbereich ist von der Fließgwässerdynamik der Ruhr abgekoppelt. Durch das Stauwehr besitzt der Fluß nur noch nahe der Staubasis den Charakter eines typischen Fließgewässers. Hier liegt auch ein nicht eingedeichter Abschnitt der Talaue mit einem in mehrjährigen Abstand überfluteten Altarm, welcher von jungem Weiden-Auwald besiedelt wird. Im Staubereich wechseln an den Ufern Röhrichtbestände, Uferhochstaudenfluren und Ufergehölze aus bodenständigen Arten einander ab. Die eingedeichte Talaue wird von großflächigen, extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden eingenommen. Mitten hindurch zieht sich ein schmales Feldgehölz aus überwiegend bodenständigen Arten. Im Norden der Aue liegt ein Altarm, dessen altes Gewässerbett inzwischen teilweise von Weidebruchwald und Röhrichten besiedelt wird. Randlich schließt sich vielfach brachgefallenes Feuchtgrünland an.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Im Gebiet wurde u. a. 1995 die einzige Brutzeitbeobachtung der Zwergrohrdommel in Westfalen in den 90er Jahren gemacht.
Das Schutzgebiet zeichnet sich durch das Vorkommen vieler Landschaftselemente aus, die für die Ruhraue im Bereich des Niedersauerlandes typisch sind. Neben naturnahen Flußabschnitten mit Unterwasser-Vegetation und uferbegleitenden feuchten Hochstaudenfluren sind vor allem Weichholzauenwälder von Bedeutung. Diese FFH-Lebensraumtypen sind räumlich und funktional weiteren, selten gewordenen Biotoptypen wie Röhrichten und Bruchwäldern vernetzt. Das für die Öffentlichkeit gesperrte Gebiet stellt ein landesweit bedeutsames Rast- und Überwinterungsareal für Wasservögel dar und beherbergt mehrere seltene Brutvogelarten.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

In den nicht eingedeichten Bereichen der Talaue ist die natürliche Fließgewässerdynamik aufrecht zu erhalten, insbesondere die periodische Überflutung der Weiden-Auwaldbereiche. Soweit es wasserwirtschaftliche Belange (Schutz der Trinkwassergewinnungsanlage) zulassen, sollten Maßnahmen ergriffen werden, welche die Regelmäßigkeit und Dauer der Überflutungsperioden erhöhen. Die seit einigen Jahren praktizierte extensive Grünlandnutzung ist fortzuführen. Im landesweiten Biotopverbund stellt der Ruhrstau bei Echthausen, insbesondere wegen seiner Bedeutung als Brut-, Rast und Überwinterungsplatz für Wasser- und Watvögel einen hochwertigen, landesweit bedeutsamen Trittstein innerhalb des Ruhrkorridors dar.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):