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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4716-301

Gebietsname:

Hunau, Oberes Negertal, Renautal und Steinberg

Gesetzlicher Schutz:

Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB)

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

1495 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Hochsauerlandkreis

Kurzcharakterisierung:

Großer, von zahlreichen Taleinschnitten gegliederter Waldkomplex in den Höhenlagen des Rothaargebirges westlich von Winterberg sowie grünlanddominierte Bachtäler. Die großflächig zusammenhängenden Hainsimsen-Buchenwälder zeigen in den Hochlagen vielfach eine montane Prägung mit Vorkommen von Bärlappen und großen Waldhainsimsen-Herden in der Krautschicht, starkem Flechtenbewuchs an den Buchenstämmen und einer Beimischung von alten Ebereschen in der Baumschicht. An dem reichlich vorhandenen Totholz wachsen zahlreich große Baumpilze (v.a. Zunderschwamm). In den tief eingeschnittenen Bachtälern sind den Buchen verstärkt Bergahorne beigemischt. Im Bereich des "Tiefen Hohls" ist auch Eschen-Ahornschluchtwald mit Bergulme und Mondviole ausgebildet. Die zahlreichen Quellsiepen und Bachrinnen sowie quellfeuchte Waldbereiche weisen eine anspruchsvolle und teils basiphile Krautvegetation auf. Auf der Hunau-Hochfläche umrahmen Buchenwälder die offenen Hangmoore "Nasse Wiese" und "Rauhes Bruch". In Randbereichen gehen hier die Nieder- und Übergangsmoore in Borstgrasrasen und blaubeerreiche Heidebstände über. Offene Bereiche der weiteren Bachtäler im Westen sind von Grünland geprägt. Bachnahe Bereiche sind oftmals vernässt, einige Hangpartien wiesen artenreiches Magergrünland auf. Bachbegleitende Hochstaudenfluren sind von teils seltenen montanen Arten geprägt (Cicerbita alpina, Aconitum vulpinum). Der Steinberg umfasst einen großflächigen Laubwaldkomplex in denen Buchenbestände aus starkem Baumholz vorherrschen. Hier sind z.T. über 10 Meter hohe Felsen ausgebildet. Das sich westlich des Steinbergs anschließende obere Negertal ist ein von einem naturnahen Bach durchflossenes, überwiegend als Grünland genutztes Mittelgebirgstal. Die Neger wird fast in ihrer gesamten Länge von einem Erlenauwald begleitet. In Bachnähe sind feuchte Grünlandbrachen anzutreffen. Etwa 480 Meter nordwestlich des Jagdschlosses Siedlinghausen mündet die Renau in die Neger. Das Renautal ist durch struktur- und artenreichen Feuchtwäldern geprägt. Neben bachbegleitenden Erlenbeständen tritt im südlichen Bereich ein Birkenmoorwald auf. Westlich des Renautales mündet ein weiterer Bach in die Neger. Dieser weist ebenso wie Neger und Renau alle Strukturelemente eines naturnahen Bachlaufes auf. Dieses als Gutmecke bezeichnete Fließgewässer fließt durch ein z.T. sehr enges Tal, in dem bachbegleitende Feuchtwälder, Grünlandbrachen und Feuchtwiesen vorherrschen.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Das Gebiet umfasst mit einem naturnahen Fließgewässersystem, bachbegleitenden Erlenauwäldern, Moorwäldern, großflächigen Buchenwäldern auf saurem Substrat und extensivem Grünland, nahezu das gesamte Lebensraumspektrum einer Mittelgebirgslandschaft. Die Quellhangmoore des Gebiets gehören zu den bedeutensten Lebensräumen diesen Typs in NRW. Durch seine Größe, die räumliche Geschlossenheit und dem gutem Erhaltungszustand der Lebensräume kommt dem Gebiet eine hervorragende Bedeutung für den Naturraum Rothaargebirge zu. Weiterhin ist das Vorkommen der FFH-relevanten Groppe in der Renau ein weiterer Grund für die landesweite Bedeutung dieses Gebietes.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung ist dieses Gebiet als unverzichtbares Ausbreitungszentrum für Arten der Fließgewässer und begleitender Lebensräume sowie Arten montaner Buchenwaldökosysteme einzustufen. Auch im Kontext des internationalen Lebensraumverbundes ist das Gebiet als Refugialraum seltener Lebensgemeinschaften zu betrachten. Vorrangiges Entwicklungsziel ist die Erhaltung der Gewässersysteme mit naturnahen Mittelgebirgsbächen und Auwaldkomplexen sowie des extensiven Grünlandes sowie die Förderung großflächig zusammenhängender Laubwaldgebiete in montaner Lage unter Erhöhung des Tot- und Altholzanteils. Insbesondere in vernässten Waldbereichen und Bachsiepen ist eine standortgemäße Laubholzbestockung zu entwickeln. Fichtenbestände sollten in naturnahe Laubwälder umgebaut werden. Die bedeutsamen Moorvorkommen sind zu sichern und offenzuhalten.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):