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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4813-302

Gebietsname:

Attendorner Tropfsteinhoehle

Gesetzlicher Schutz:

Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB)

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

13 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Olpe

Kurzcharakterisierung:

Die im zentralen Teil des Naturraums Bergisches Land / Sauerland gelegene Attendorner Tropfsteinhöhle, auch Atta-Höhle genannt, ist mit 6740 m Länge die größte bekannte Höhle in Nordrhein-Westfalen und eine der längsten Deutschlands. Gebildet hat sie sich im Massenkalk (Dorp-Fazies) des Mitteldevon (Givet). Der vordere Bereich (850 m) hinter dem großen Eingang wird seit 1907 als Schauhöhle genutzt. Dieser Bereich ist nicht in das FFH-Gebiet einzubeziehen. Die hinteren Teile (ca. 5890 m) wurden erst 1983 entdeckt, sie sind weitgehend unberührt. Das weitverzweigte Gangsystem der Höhle weist Tropfsteine, zahlreiche Höhlengewässer und einen herausragenden Reichtum an Karst- und Sinterformen auf, der von keiner anderen deutschen Höhle übertroffen wird. Die Attendorner Tropfsteinhöhle liegt am östlichen Ortsrand von Attendorn an der Westseite des Stürzenbergs. Nördlich der Höhle schließt ein etwa 250 m langer ehemaliger Kalksteinbruch an mit einer bis zu 60 m hohen Steinbruchwand. Hier kommen u.a. die Mauerrauten-Gesellschaft und die Fingersteinbrech-Gesellschaft vor. Oberhalb des Eingangs zur Attahöhle stockt an einem sehr steilen, felsigen Hang ein kleinflächiger Mischwald mit zahlreichen wärmebedürftigen Arten. Im Kuppenbereich des Stürzenberges befinden sich Grünland-Hecken-Feldgehölzkomplexe, kleinflächig auch Nadelwald und ein Klärteich. Die Wiesen sind teilweise ausgesprochen mager und blütenreich und gehen am Rand des Steinbruchs in Kalkmagerrasen über.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Die Attendorner Tropfsteinhöhle gehört zu den bedeutendsten und am besten erhaltensten natürlichen Höhlen Westfalens. Sie ist auch ein Quartier für Fledermäuse, vereinzelt wurden winterschlafende Fledermäuse festgestellt. Das akuelle Artenspektrum sowie die Anzahl der Tiere ist jedoch noch nicht bekannt. Die Höhle dürfte angesichts ihrer Ausdehnung eine größere Zahl von Fledermäusen beherbergen (Zutritt vermutlich durch Spalten im alten Steinbruch). Rezente Knochenfunde von u.a. Fledermäusen wurden in den neuen Teilen der Höhle gefunden. Von Bedeutung sind weiterhin der Hangmischwald als prioritärer Lebensraum sowie die im Naturraum Bergisches Land / Sauerland recht seltenen mageren Glatthaferwiesen.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Vorrangige Maßnahmen sind der Erhalt und die dauerhafte Sicherung des hinteren nicht touristisch genutzten Teils der als ND ausgewiesenen Höhle (ca. 5800 m) gegenüber touristischer Nutzung und Veränderung. Der Schutz der Fledermäuse vor möglichen Störungen ist zu gewährleisten. Eine Bebauung oder intensive landwirtschaftliche Nutzung der unbebauten Bereiche des Stürzenbergs über der Höhle ist durch eine entsprechende Schutzausweisung zu verhindern, da bereits Schadstoffe über das Regenwasser in die Höhle gelangt sind. Die Mähwiesen sollten weiterhin nicht oder nur mäßig gedüngt werden. Es handelt sich um einen sehr bedeutsamen Knotenpunkt im Netzwerk der Höhlen des Naturraumes Bergisches Land / Sauerland.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):