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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-5102-302

Gebietsname:

Wurmtal noerdlich Herzogenrath

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

19 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Aachen

Kurzcharakterisierung:

Dieses Gebiet umfasst einen ca. 3 km langen Abschnitt des Flachlandflusses Wurm, welcher hier die Staatsgrenze zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen bildet. Die bis zu 8 m breite Wurm mäandriert zunächst in teilweise weit ausholenden Bögen durch eine vorwiegend mit Silberweiden, Erlen, Eschen, Weidensträuchern und Hochstaudenfluren dicht bewachsene Aue. Gleit- und teilweise mehrere m hohe Prallhänge, sandig-schottrige Mäanderinseln und durch natürliche Laufverlagerungen als Altwasser und Altarme abgeschnürte ehemalige Flussabschnitte kennzeichnen das naturnahe Fließgewässer. Früher als Feuchtgrünland genutzte Flächen sind inzwischen z.T. der Sukzession überlassen und verbuschen mit Feuchtgehölzen. In höher gelegenen Bereichen stockt ein v.a. aus Eichen und Birken zusammengesetzter Laubwald. Die letzten ca. 400 m der Wurm innerhalb des Gebietes sind ausgebaut. Auf nordrhein-westfälischer Seite befinden sich in der Aue ferner einige kleine quellige Kleingewässer sowie 2 als Angelteiche genutzte mehr oder weniger naturfern gestaltete Stillgewässer.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Dieses Gebiet umfasst zusammen mit dem Bereich "Wurmaue südlich Herzogenrath" die einzigen verbliebenen naturnahen Abschnitte der Wurm. Der hier noch vorhandene Silberweiden-Auwald als prioritärer Lebensraum gilt als einer der größten und am besten ausgeprägten im gesamten Naturraum. Dies korrespondiert mit einem außerordentlich strukturreichen Fließgewässer mit Unterwasservegetation und mit einem noch weitgehend typischen hydrologischen Regime. Weitere kleinflächig vorhandene wichtige Lebensräume sind feuchte Hochstaudenfluren und z.T. verlandete Altarme bzw. Altwässer als natürliche eutrophe Stillgewässer. Eisvogel wie Neuntöter, Nachtigall oder Wiesenpieper sind im Gebiet zu finden. Nicht zuletzt wegen dieser auentypischen Vielfalt wird der Raum inzwischen auch vom Biber genutzt, der sich von den Wehebächen der Eifel über die Rur und Wurm in das niederländische Gewässersystem der Maas ausbreitet. Dies beweist die wichtige Funktion der Wurm als Bestandteil des landesweit bedeutsamen Verbundkorridors des Fließgewässersystems der Rur und ihrer Nebenbäche.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Das Leitbild für das Gebiet zielt auf den Erhalt bzw. die Wiederherstellung eines naturnahen Auenökosystems mit der für Fließgewässer charakteristischen standörtlichen Dynamik. Im Vordergrund steht dabei das Fließgewässer mit seiner Strukturvielfalt und ein regelmäßiger Überschwemmungen unterworfener Auenwald. Im Rahmen der Umsetzung des "Grenzüberschreitenden Natur-Entwicklungsprojektes Wurmtal Haanrade/Herzogenrath" als Präzisierung des "Grenzüberschreitenden Ökologischen Basisplans" (GÖB) wurden bereits verschiedene Entwicklungsmaßnahmen zur Optimierung der Aue durchgeführt bzw. begonnen. Hierzu zählen die u.a. der Flächenerwerb als Voraussetzung für Maßnahmen zur Förderung einer natürlichen Auendynamik, ein extensive Beweidung offenzuhaltender Bereiche mit Konikpferden, der weitgehende Verzicht auf Unterhaltungsmaßnahmen durch den für diesen Gewässerabschnitt zuständigen Wasserverband "Waterschap Roer en Overmaas" und Besucherlenkungsmaßnahmen zur Verringerung von Beeinträchtigungen durch intensive und ungeregelte Erholung oder das Aufstellen von zweisprachigen Informationstafeln. Diese Maßnahmen gilt es fortzuführen und z.B. durch Rückbaumaßnahmen im begradigten Abschnitt zu ergänzen.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):