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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-4519-305

Gebietsname:

Glockengrund, Glockenruecken und Hummelgrund

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

52 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Hochsauerlandkreis

Kurzcharakterisierung:

An einem Talhang zur Orpe (Glockenrücken) und an linksseitigen Nebentälchen (Hummelgrund, Glockengrund) bei Marsberg-Udorf sind artenreiche, bunte Kalkhalbtrockenrasen erhalten geblieben, die im Rahmen eines Naturschutzprojektes durch Schafhute gepflegt werden. Die Magerrasen nehmen in den drei Gebieten jeweils steilere Hangpartien und flachgründige Kuppen ein, Dort sind über Zechsteinkalken Rendzinen und geringmächtige Braunerden entwickelt. Es schließen sich teils magere Weideflächen an. Im Glockengrund haben sich an den gegenüberliegenden Talflanken in S- und in N-Exposition unterschiedliche Ausprägungen von Enzian-schillergrasrasen etabliert. An dem nach Norden ausgerichteten Hang sind dichte Wacholderbestände vorhanden. Die Magerrasen am SE-Hang des Glockenrückens zeigen ein außerordentlich heterogenes Mosaik aus lückig-kurzrasigen, höherwüchsig-dichten und von Dornstrauchaufwuchs geprägten Rasen. Partien am Unterhang sind stärker verbuscht. Unbefestigte Wege mit steilen steinigen Böschungen schneiden hier mehrfach schräg den Hang. Die wichtigsten Halbtrockenrasen im Hummelgrund liegen am böschungsartig steilen Unterhang im Osten, der in seiner westlichen Fortsetzung von einem Buchenwäldchen und Dornsträuchern bewachsen ist. Durch Entnahme von Gehölzen sind im mittleren Talabschnitt bereits Kalkmagerrasenreste wieder erweitert worden. Weitere Magerrasen finden sich auf einer flachen Kuppe über dem Hang und an Geländekanten auf einer Weidefläche im Westen. Die drei Landschaftsausschnitte umfassen neben den Schaftriften auch teils magere Rinderweiden und Mähwiesen. Das Grünland ist durch verschiedene Gehölzbestände (Buchenwäldchen, Dornstrauch-Gebüsche, Hecken und Baumgruppen) reich gegliedert. Die Feldgehölze werden teilweise von den Schafen mitbeweidet.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Die drei Teilgebiete bergen die wichtigsten Kalkmagerrasen-Vorkommen, die neben den größeren Triften bei Marsberg (Wulsenberg-Hasental-Kregenberg und Dahlberg) auf den Marsberger Zechsteinkalken noch erhalten geblieben sind. Sie sind wertvolle Relikte eines in der Region einst weit verbreiteten, heute stark gefährdeten Vegetationstyps und Lebensraum einer außerordentlich artenreichen Lebensgemeinschaft mit Vorkommen besonders vieler seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Im Mosaik mit den oft mageren Weideflächen und verschiedenen Gehölzbeständen bilden die Magerrasen hier strukturreiche Biotopkomplexe, die in diesem Fall durch eine funktionierende Huteschäferei nach historischem Vorbild gepflegt werden.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Die Magerrasenreste stehen im Kontext mit größeren Kalktriften bei Marsberg und Marsberg-Westheim und zu den bedeutenden Halbtrockenrasen-Vorkommen im unteren Diemeltal (Muschelkalk-Gebiet des Weserberglandes). Im Hinblick auf den Rückgang und die Isolation verbliebener Vorkommen dieses Lebensraumtyps ist die Sicherung der Restflächen und die Wiederentwicklung degenerierter (versaumter, verbuschter und eutrophierter) Bestände wichtig.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):