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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen


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Inhalt:

Natura 2000-Nr. DE-5203-301

Gebietsname:

Wehebachtaeler und Leyberg

Gesetzlicher Schutz:

Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB)

Link zur Karte:

Kartenausschnitt

Fläche:

200 ha

Ort(e):

Kreis(e):

Dueren, Aachen

Kurzcharakterisierung:

Das zwischen Hürtgenwald und Stolberg in der Eifel gelegene Schutzgebiet ist durch Laubwälder geprägt. Es wird von den naturnahen Tälern des Weißen und Roten Wehebaches und des Hürtgenbaches durchzogen. Der Charakter der Wehebachtäler wird durch die Aktivitäten der hier wieder angesiedelten Biber beherrscht, die großflächigen bachbegleitenden Erlenwälder sind teilweise dauerhaft vernäßt und von Torfmoosen geprägt. Auf den Niedermoorböden haben sich auch Birkenbruchwälder entwickelt, die aber im Bereich des Totenbruches großflächig mit Fichten aufgeforstet wurden. Das Grünland wird überwiegend nicht wirtschaftlich genutzt, ein Teil aber regelmäßig gepflegt. Dadurch sind Borstgrasrasen, nasse Streuwiesen sowie genutzte frische Wiesenflächen erhalten geblieben. Ein aufgelassener Schiefer-Steinbruch mit wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten und angrenzendem Laubwald (u.a. Traubeneichen-Niederwald) kennzeichnet das Teilgebiet um den Leyberg.

Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind:

Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet:

Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus?

Bemerkenswert ist eine stabile Population der vom Aussterben bedrohten Mauereidechse und weiterer wärmeliebender Arten im Bereich des aufgelassenen Schiefersteinbruchs. Der warm-trockene Lebensraum in Verbindung mit den Gewässern und Feuchtbiotopen gibt einer großen Zahl z.T. gefährdeter Insektenarten Lebensraum, so auch dem vom Aussterben bedrohten Rostbraunen Ochsenauge. Die Klein- und Fließgewässer dienen einer reichen Amphibienfauna als Laichhabitat.
Aufgrund einer Vielzahl auentypischer Arten und sehr naturnaher Biotope hat der an der Schwelle zum Hohen Venn im Naturraum Rureifel gelegene Mittelgebirgsbachkomplex eine überregionale Bedeutung. Als auentypische Art hat sich im Gebiet nach Wiedereinbürgerung der Biber etabliert, was die besondere Qualität dieses Lebensraumkomplexes verdeutlicht. Zu diesen Qualitätsmerkmalen gehört auch die Flächengröße geeigneter Biotope, da Tiere wie der Biber auf große zusammenhängende Bereiche naturnahen Charakters angewiesen sind. So sind denn auch die bachbegleitenden Erlenwälder in kaum einem anderen Gebiet im Naturraum so großflächig erhalten. Hervorzuheben sind ebenso der Birken-Bruchwald, die Borstgrasrasen und die ausgedehnten Hainsimsen-Buchenwälder mit geringem Fichtenanteil. Die Wälder und Grünlandflächen bieten zahlreichen Vogel- und Fledermausarten Lebensraum wie z.B. Schwarzspecht und Große Mausohr. Die Groppe schätzt die strukturreichen Bachläufe.

Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen?

Das Gebiet ist ein herausragender Rückzugsbereich wie auch Ausbreitungszentrum für Arten wie Biber und Mauereidechse, die sich von hier aus weitere naturnahe Lebensräume erschließen können. Die Wehebäche sind ein landesweit bedeutsamer Bestandteil des natürlichen Biotopverbundsystems der Mittelgebirgsfließgewässer der Eifel, der Leyberg ein Trittstein im regionalen Biotopnetz der Trockenlebensräume. Im Vordergrund steht die Erhaltung, teilweise auch Optimierung der naturnahen Bachtäler und Laubwälder als Rückzugsraum und Ausbreitungszentrum im Vennkorridor. Bestände nicht-bodenständiger Baumarten besonders auf feucht-nassen Standorten sind in naturnahe Laubwälder umzuwandeln. Frühere Moorwaldstandorte, die nach Entwässserung mit Fichten aufgeforstet wurden, sind schrittweise nach einer Wiedervernässung zurückzuentwickeln.Um den Lebensraum für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten im ehemaligen Schiefersteinbruch zu erhalten, ist dieser von Gehölzbewuchs freizuhalten.

Standarddatenbogen:

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen:

Kartensatz:

Der Kartensatz besteht aus einer Karte:

Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen:

Maßnahmenkonzept (MAKO):