Inhalt:
Natura 2000-Nr. DE-5304-302
Gebietsname: |
Buntsandsteinfelsen im Rurtal |
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Gesetzlicher Schutz: |
Gebietstyp: B = FFH-Gebiet (GGB) |
Link zur Karte: | |
Fläche: |
315 ha |
Ort(e): | |
Kreis(e): |
Dueren |
Kurzcharakterisierung: |
Im Raum Nideggen hat sich die Rur über viele Kilometer hin tief ( bis ca. 90 m) in den anstehenden Buntsandstein eingeschnitten. Die stark zerklüfteten Felsen mit Kaminen, Felsspalten und -höhlen fallen z.T. senkrecht zur Rur ab. Heide sowie flechten- und moosreiche Pioniervegetation besiedeln die extrem mageren, trockenen Felsköpfe und Felsvorsprünge. An den steilen, oft blockschuttreichen Hängen stocken auf meist flachgründigen und armen Substraten vor allem Eichenwälder, seltener Hainsimsen-Buchenwald oder edellaubholzreiche Schlucht- und Hangwälder. Die felsigen Kuppen werden z.T. von bodensauren, wärmeliebenden Traubeneichen-Trockenwäldern und Weißmoos-Kiefernwäldern besetzt. |
Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind: |
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Im Gebiet vorkommende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie, die Erhaltungsziel für das FFH-Gebiet sind: |
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Bedeutsame Vorkommen von Vogelarten im Gebiet: |
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Was macht die Bedeutung des Gebietes für Natura 2000 aus? |
Das insbesondere durch die imposanten, rötlichen Buntsandsteinfelsen landschaftlich sehr reizvolle Gebiet ist landesweit einzigartig. Felsköpfe und Felsvorsprünge sind natürliche Standorte von Heiden und Pionierrasen im Mittelgebirge. Sie werden von krüppeligen Trauben-Eichen begleitet, die an diese Extremstandorte angepaßt sind. Flachgründige, sonnenexponierte Felspartien bieten Standorte für Liguster-Schlehengebüsche. Die Gebüsche sind genau wie die krüppeligen Trauben-Eichen- und Weißmoos-Kiefernbestände auf Extremstandorte angewiesen und wie diese landesweit entsprechend selten. Der Uhu findet Brutmöglichkeiten in diesem felsigen Gebiet. Die steilen Hänge sind z.T. von Block-, Hangschutt- und Schluchtwäldern bewachsen, die hier die natürlichen Waldgesellschaften bilden und landesweit äußerst selten sind. Äußerst schützenswert sind die Felsfußbereiche des Hochkoppelmassivs, da dort eine seltene wärmeliebende Waldgesellschaft aus Traubeneichen und Hainbuche stockt. Die Moos- und Flechtenflora des Gebietes enthält zahlreiche seltene und gefährdete Arten. Als stark gefährdete höhere Pflanzen kommen hier z.B. die Astlose Graslilie und der Schwarzstielige Streifenfarn vor. Besondere Bedeutung besitzen die hier besonders großflächigen Bestände der landesweit gefährdeten Frühen Haferschmiele. Die Felsen und die trockene Vegetation des Schutzgebietes sind der Lebensraum zahlreicher Fledermausarten, der stark gefährdeten Mauereidechse, der Schlingnatter und verschiedener Insektenarten wie z.B. des Steppengrashüpfers. Desweiteren kommt den Felsen eine besondere geologische und kulturhistorische Bedeutung zu. |
Welche Schutzmaßnahmen sind geeignet, das verbindende Netzwerk von Lebensräumen zu schaffen? |
Primäres Ziel muß es sein, diese einzigartige Landschaft insbesondere durch die derzeitige Reglementierung des Klettersports in ihrer Gesamtheit zu erhalten. Eine restriktivere Lenkung der Wanderer und Spaziergänger wäre zielunterstützend. Es ist zu erwarten, daß sich die bis Anfang der 50er Jahre vorhandene bemerkenswerte Greifvogelfauna (u.a. Wanderfalke) wieder einstellen wird und der Uhu als Brutvogel erhalten bleibt. Außerdem werden dadurch die trittempfindlichen Heiden und Pionierrasen der Felsen wirkungsvoll geschützt. Die natürlichen Waldbestände sollten forstlich nicht genutzt, lebensraumfremde Bestockung sollte zu naturnahem Laubwald umgebaut werden. Vor allem die Felsen und Steilhänge sind wichtige Vernetzungselemente im landesweit bedeutsamen Rurkorridor, der drei von sechs Großlandschaften Nordrhein-Westfalens verbindet. Das Gebiet ist Refugialbiotop für seltene, eng an die hier vorkommenden Sonderstandorte gebundenen Tier- und Pflanzenarten. |
Standarddatenbogen: |
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Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen: |
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Kartensatz: |
Der Kartensatz besteht aus einer Karte: |
Kartenanlage 1 zum Standarddatenbogen: |
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Maßnahmenkonzept (MAKO): |
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